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Klöster - Glaube, Wissen, Macht -

Klöster waren in früheren Jahrhunderten prägende Institutionen: 
Anders als heute waren sie nicht nur Rückzugsorte für die persönliche Spiritualität, sondern auch politische Zentren, Schulen und Bibliotheken, Grundbesitzer, Wirtschaftsbetriebe und Handelspartner sowie Krankenhäuser und Herbergen. 
Im Kleverländischen befanden sich zahlreiche Klöster, die im Mittelalter und der Frühen Neuzeit bis zur Reformation bzw. bis zur Aufhebung der Klöster im Jahr 1803 die Geschichte und Kultur der Region prägten.



Vom Ganswykshof zum Kloster Gnadenthal
Augustiner-Chorherren, Kreis Kleve, Ortsansichten Nordrhein-Westfalen Donsbrüggen (Kleve). - Zerstörung des Klosters Gnadenthal. - "Gnadendall". Historische Ortsansicht. Kupferstich, um 1600.

Die Ursprünge menschlicher Besiedlung des Vallis Gratiae liegen im Dunkel der Geschichte verborgen. Anstelle oder in unmittelbarer Nähe des Schlosses lag bereits im Mittelalter– die erste urkundliche Erwähnung ist der 28. August 1373 - ein Allodialgut, Ganswykshof genannt.

 

„Auf diesem Gute erbaute Heinrich Raessius oder Raescop, ein Uedemer von Geburt, Probst an der St. Marien-Kirche zu Utrecht, im Jahre 1456 ein Kloster, für die Mönche vom Orden des St. Augustinus zu Uedem, und nannte dasselbe Gnadenthal. 1481 fand der Umzug in das neue Kloster statt. Die Augustinerchorherren gaben aus „wirtschaftlichen Gründen“ das erst 1445 gegründete Heiliggeisthospital in Uedem auf. Immerhin ein gutes Jahrhundert sollte ihr Aufenthalt in Gnadenthal währen.
Im Zusammenhang mit den Kämpfen um Schenkenschanz zwischen den Spaniern und Holländern wurde das Kloster am 4. April 1590 von den Niederländern ausgeplündert und verbrannt. Die Augustiner mussten nach Uedem zurückkehren „und wurden von (den) damaligen geistlichen Bewohnern ihres früheren Klosters wieder aufgenommen.
Sechzig Jahre später, im Jahre 1663, kaufte Prinz Moritz von Nassau die Ruinen an. Die Steine verwendete der Statthalter in den folgenden drei Jahren für den Umbau des Klever Schlosses zu einer zeitgemäßen kurfürstlichen Barockresidenz durch den Architekten Pieter Post. Renoviert und grundlegend umgestaltet wurde z. B. der 1771 eingestürzte Rittersaal, in dem Johann Moritz u. a. eine monumentale Treppenpartie einziehen ließ.
Das nunmehr von allen ‚Altlasten’ befreite Grundstück wechselte am 24. November 1670 erneut den Besitzer. Die Mönche tauschten das Land gegen drei Bauernhöfe in Uedem. Der Freiherr Werner Wilhelm von Blaspiel (1621 – 1680), herzoglicher Regierungsrat und Botschafter des Großen Kurfürsten bei den Verhandlungen mit den westlichen Mächten wurde der neue Eigentümer. Blaspiel errichtete an der Ecke Prinzenhof / Goldstraße, dort, wo heute der Verwaltungsbau der Volksbank Kleverland eG steht, das Rheindorfsche Haus. Wahrscheinlich wurde das bis dahin größte Patrizierhaus der Stadt 1669 fertiggestellt. Der Klever Beamtenadel bewohnte die schönen Räume bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Höchstwahrscheinlich plante bereits Werner Wilhelm von Blaspiel den Bau des Schlosses Gnadenthal, möglicherweise als repräsentativen Landsitz. Doch stoppte sein Tod im Jahre 1680 vorläufig die Umsetzung des Vorhabens. Die Grabplatte von Wilhelm Werner Blaspiel befindet sich am nördlichen Ende des Moritzparks neben dem Gedenkstein mit der gusseisernen Bildnisplakette des Fürsten Johann Moritz. Sie ist inzwischen zur Unkenntlichkeit zerstört.
http://www.heimat-kleve.de/geschichte/gnadenthal.htm


 

Das Elisabethklösterchen

 

Das Elisabethkloster an der Stechbahn.
1910-1920 Das "Klösterchen" wurde das Elisabethkloster an der Stechbahn zwischen Backermatt und Hagsche Poort im Volks-mund genannt. Der Altar wurde angefertigt von Heinrich Langenberg aus Goch aus Eichenholz geschnitzt. Heute befindet sich der Altar in der nördlichen Kapelle der Stiftskirche. Das Kloster wurde 1976 abgebrochen. Im Klösterchen befand sich eine Kleinkinderverwahranstalt, später Kindergarten genannt. Heute befindet sich der Kindergarten St. Elisabeth an der Kasinostraße.



Herz-Jesu-Kloster

Herz-Jesu-Kloster in Kleve
Geschichte
1750 : Erstmalige geschichtliche Erwähnung des Herz-Jesu-Klosters
1903 : Kauf des heute unter Denkmalschutz stehenden Patrizierhauses durch die Ordensgemeinschaft der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung, Rheinische Ordensprovinz Kevelaer. Nutzung als Kur- und Erholungshaus für anfangs 12 Kurgäste.
1904 : Angliederung eines Haushaltspensionates für 25 Pensionäre.
Nutzung bis 1939.
Lazarett während des 2. Weltkrieges.
1944 : Starke Beeinträchtigung während der Bombardierung Kleves.
Nach dem Wiederaufbau Nutzung als Altenheim.
1961 : Der Erweiterungsbau wird seiner Bestimmung übergeben.
1996 : Trägerwechsel - Die Stiftung St.-Antonius-Hospital übernimmt das Altenheim Herz-Jesu-Kloster. Mit der Übernahme wird die Einrichtung in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt. Alleiniger Gesellschafter ist die Stiftung St.-Antonius-Hospital Kleve.
2003 : Seit dem 01.01.2003 ist unser Altenpflegeheim Teil der „Katholische Kliniken im Kreis Kleve Trägergesellschaft mbH, Kleve“.


Casper Luyken 1698 Die Vertreibung aus dem Kapuzinerkloster

Kapuzinerkloster an der Stechbahn 

Wie der ehemalige Stadtbaurat Hunscheidt schrieb, gab es Mitte des 17. Jahrhunderts noch "reichlich Platz, um unterhalb des Grünen Heidebergs ein Kapuzinerkloster mit Kirche, Friedhof, Wohnungen, Krankenhaus und den erforderlichen Nebenge-bäuden zu errichten".
Die ersten Kapuziner kamen 1629 nach Kleve, erhielten aber erst 1649 vom Großen Kurfürst die

 Niederlassungsgenehmigung. Sogleich begannen sie mit dem Klosterbau an der Stechbahn.1802 wurde das Kloster unter französischer Herrschaft aufgehoben. Laut Hunscheidt nutzte die französische Gendarmerie das Objekt als Reitschule, andere Teile – insbesondere der oberen Terrasse zum Grünen Heideberg hin – wurden an Private verkauft. (Quelle: RP 10.09. 2010)

Das an der Stechbahn gelegene, von Kurfürst Friederich Wilhelm 1652 erbaute Kapuzinerkloster diente, nachdem es die Franzosen 1794 in ein Lazarett verwandelt, nach seiner Aufhebung 1802 längere Zeit als Gendarmerie-Kaserne und enthält nun, nebst dem 1830 zu seiner Seite aufgeführten Neubau, Lehrerwohnungen und eine katholische Knaben-, sowie eines evangelischen Knaben und Mädchen-schule. (aus „Der Rhein und die Rheinlande“ von 1854)


 

Kapuzinerkloster, Spyck-Klösterchen, Kleve
Spyckklösterchen
Die hoch geachteten Kapuzinermönche sind oft aus Kleve vertrieben worden, so in den Jahren 1663, 1802 und 1875. Kaum hatten die Ordensleute mit der Einweihung der am 4. Oktober 1872 dem heiligsten Herzen Jesu gewidmeten Klosterkirche am Rindernschen Deich ihre segensreiche Arbeit aufgenommen, drohte ein politisches Unheil, der Kulturkampf. Vielen Geistlichen wurden die Bezüge gesperrt, andere wurden des Landes verwiesen. Zahlreiche fanden sich vor Gericht wieder, da sie die staatlichen Eingriffe nicht akzeptieren wollten. 1875 wurden als weiteres Druckmittel Orden und Kongregationen verboten.
Am 23. Juni 1875 kündigte der kommissarische Leiter des Landratsamtes Kleve, Frowein, den Kapuzinern die Schließung ihres Klosters zum 3. Dezember 1875 an. Bereits drei Wochen später wurde die Frist auf den 15. August 1875 verkürzt. Die zwangsweise Durchführung des Ausweisungsbefehls wurde zu einem Ereignis in Kleve und Umgebung. Der Kreissekretär Mosterts forderte die Mönche am 15. August 1875 auf, ihr Kloster zu verlassen.
Die Kapuziner weigerten sich und erklärten, dass sie nur der Gewalt weichen würden. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich der Vorsteher Pater Titus, die Patres Angelus und Franciscus und die Laienbrüder Alexius, Daniel, Didakus und Dionysius im Kloster auf. Gegen 13.30 Uhr erschien der Kreissekretär erneut, diesmal in Begleitung von Gendarmen. Als die Ordensleute erneut protestierten, wurden sie zwangsweise zur Klosterpforte herausgeführt. Vor der Klosterpforte hatte sich inzwischen eine große Volksmenge angesammelt, die sich bei den Kapuzinern für deren Arbeit bedankte und gerührt Abschied nahm. Begleitet von den Gendarmen bewegte sich der immer länger werdende Zug durch die Tiergartenstraße in die Stadt, wo die Ordensleute für einige Tage Quartier nahmen.
Die Abreise der Kapuziner war auf den 20. August festgesetzt. An diesem Tag drängten sich über 500 Menschen auf dem Klever Bahnhof, um den Vertriebenen Lebewohl zuzurufen. Der Zug brachte die Mönche über Griethausen nach Zevenaar, von wo aus sie nach Rotterdam weiterfuhren und sich nach Amerika einschifften. (RP/rl)


 

Das Minoritenkloster Kleve
Das Minoritenkloster Kleve
Das Minoritenkloster Kleve gilt als Stiftung Graf Dietrichs († 1305) aus dem Jahr 1285. Er stellte den Minderbrüdern Grundstück und Wohnhaus und eine wohl schon vorhandene bescheidene Kirche zur Verfügung. Urkundlich nachgewiesen ist das Kloster seit 1300.
In den Jahren 1425 bis 1445 wurde der gesamte Klosterkomplex mit der heutigen schlichten gotischen Klosterkirche neu gebaut. Die Kirche bildete die Südflanke der rechteckigen Klosteranlage mit Konventsgebäuden und Kreuzgang. Das Chorgestühl schnitzte Arnt von Kalkar 1474. Die Reformationszeit im Herzogtum Kleve überstand das Kloster. 1698 erhielt die Kirche eine Barockkanzel von Nikolaus Albers. Unter französischer Verwaltung wurde das Kloster 1802 aufgehoben. Kirche, Konvents- und Wirtschaftsgebäude wurden in Privathand verkauft.
In den Konventsgebäuden entstand ab 1843 das St.-Antonius-Hospital. Das machte verschiedene Um- und Neubauten erforderlich, die, zusammen mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs, von den ursprünglichen Gebäuden nur geringe Reste übrigließen.
1952 zog das Hospital in einen Neubau an anderer Stelle um. Über dem einstigen Ostflügel der Klosteranlage – nach Norden verlängert – entstand das neue Klever Rathaus.


 

Das Klösterchen St. Benedikt in Materborn
Der Erzbischof von Köln, Kardinal von Geissel, bot P. Jandel im Frühjahr 1852 in Köln ein Haus und eine Kirche zur Errichtung eines Studienhauses an. Dort sollten die holländischen und deutschen Dominikaner ihre Ausbildung erhalten. Wahrschein-lich aus politischen Gründen konnte dies nicht verwirklicht werden.
Im Frühjahr 1853 erhielt P. Jandel das Angebot für die Gründung einer Niederlassung in Materborn bei Kleve. Holländische Dominikaner waren dafür vorgesehen. Aber P. Jandel ließ diesen Plan wieder fallen.
Nun sollte die Wiedergründung von Frankreich aus geschehen. Der Lothringer P. Zingerlé und der in Frankreich eingetretene deutsche Bruder Dominikus Rixen trafen Ende Juli 1856 in Materborn ein, um das in der Königsallee 11 erbaute Haus zu übernehmen. Schon Anfang August 1856 stattete P. Jandel Materborn einen Besuch ab. In seiner Begleitung befand sich der einzige deutsche Pater, Dominikus Lentz, der als Priester der Erzdiözese Köln 1853 in Rom in den Orden eingetreten war. Nach langen Vorbereitungen war endlich der Anfang gemacht, allerdings äußerst bescheiden. Materborn war ein Dorf von 1200 Einwohnern bei Kleve im abgelegenen Grenzland am Niederrhein. Für P. Jandel wie auch für P. Lentz war es klar, dass man von dort aus die deutsche Provinz nicht wiederbegründen konnte. Die Niederlassung wurde auch nicht personell verstärkt, weil es dort keine entsprechenden seelsorglichen Aufgaben gab.
Da 1855 in Österreich das josephinische Staatskirchentum beendet wurde und die Orden ihre Angelegenheiten wieder selbständig regeln und frei mit den Ordensoberen außerhalb des Kaiserreiches verkehren konnten, sollte nun von der Provincia Imperii aus die Teutonia wiedergegründet werden. P. Jandel sandte im Mai 1857 P. Lenz nach Wien, um dort die Observanz einzuführen und im Kaiserreich Österreich. Die Kandidaten für die wiederzugründende Provinz Teutonia sollten ihr Noviziat im Grazer Konvent machen. Im Wiener Konvent, dem P. Lentz ab August 1857 als Prior vorstand, wurde ein Studium eingerichtet, wo auch die deutschen Fratres studentes ihre Ausbildung erhalten sollten.
am 18. Januar 1860 hob P. Lentz die Niederlassung in Materborn auf. Er nahm Br. Antonius mit nach Düsseldorf, wo er am gleichen Tag die Neugründung eröffnete.http://www.dominikaner.de/provinzgeschichte2.php


 

Das Kloster Freudenberg in Bedburg-Hau
Im Jahr 1927 eröffneten die Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu aus Hiltrup bei Munster im aufgegebenen ehemaligen Hotel Thunert ein Kloster, dass sie u. a. als Studienhaus nutzten. Eine Erweiterung erfuhr das Kloster 1934/35; auch eine Kirche kam hinzu. Auf dem Freudenberg in der Nähe des Kosters errichteten die Patres im umgebenden Wald einen Kreuzweg.
Der Zeitzeuge Martin Lange war dabei, als zwei Jahre später Sportler des SC 1863 Kleve bei dem Hochkeuz, das den Endpunkt des Kreuzweges bildete, zwei junge Bäume aus dem Urwäldchen an der Wetering pflanzten. Hier wollten sie sich eine Bade Möglichkeit schaffen, und die Bäume standen im
Weg. Die beiden verpflanzten Baume stehen noch heute am Kreuz. Haus Freudenberg war eine Niederlassung der Hiltruper Missionare von 1927 bis 1969, unterbrochen von der Beschlag-nahmung durch die Gestapo 1941 (bis 1945).Von Norbert Pies und Johannes Stinner


 

 

Das Marienstift Bedburg
Marienstift Bedburg
Das Marienstift Bedburg war ein im 12. Jahrhundert gegründetes geistliches Institut nahe der Klever Burg. Vor 1138 stiftete Graf Arnold I. von Kleve das Stift Bedburg, das die Regeln des Prämonstratenserordens annahm, der kurz zuvor durch Norbert von Xanten gegründet worden war. Bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts diente die Stiftskirche als Grablege der Grafen von Kleve. Um 1270 wurde Bedburg reguliertes Frauenstift, 1519 reguliertes Damenstift.
1604 siedelte der Konvent nach Kleve über, die Klostergebäude in Bedburg verfielen daraufhin zusehends. 1802 wurde das Stift säkularisiert. Die ehemalige Klosterkirche dient seit 1804 als Pfarrkirche St. Markus für Schneppenbaum. Die um 1130 errichtete Klosterkirche ist eine kreuzförmige romanische Anlage mit Vierungsturm. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde eine gotische Ostapsis errichtet. Nach dem Umzug des Stifts nach Kleve 1604 verfiel die Klosterkirche; die Folge war der Abbruch der Klostergebäude und der Kirche bis auf den Turm und den Ostflügel 1774. 1900-1902 wurden die fehlenden Teile der Kirche in neuromanischen Formen wiedererrichtet.


 

Das Tertiarinnenkloster in Griethausen
Foto: Hoe. 2021 Reste des TertiarinnenKlosters in Griethausen
Herzog Adolf von Kleve bewilligte auf die Bitte der Stadt Griethausen im Jahr 1447 die Niederlassung eines Frauenklosters daselbst am Kirchhof am Stall der herzoglichen Vorburg, wozu eine Stätte und ein Höfchen geschenkt worden war. Das Kloster machte hiernach Erwerbungen von Gärten und Grundstücken dort und erhielt von dem dortigen Pfarrer im Jahr 1485 die erneuerte Bewilligung, sich einen Rektor und Pfarrer wählen, auf abgeschlossenem Wege die Pfarrkirche besuchen und in der Klosterkapelle Altäre errichten zu dürfen. Im Jahr 1514 wurde die Klosterkirche geweiht und dem Heiligen Johannes dedigiert.
Die Kapelle des Klosters wurde 1636 erneuert und nach 1802 zum Pfarrhaus umgebaut. Heute sind nur noch Reste vorhanden.

 

 

Das Kloster Graefenthal in Goch-Asperden
Kloster Graefenthal in Asperden
Das Kloster Graefenthal wurde etwa 1248 von Graf Otto II. von Geldern (1229-71) gestiftet. Es zählte in seiner Frühzeit zu den einflussreichsten Frauenklöstern am Niederrhein. Die kulturhistorische Bedeutung dieses Klosters lag bis 1376 in seiner Bestimmung als Begräbnisstätte der Herzöge von Geldern und ihrer Angehörigen. Das Kloster entfaltete sich durch die Förderung der Grafen bzw. Herzöge von Geldern und Kleve, der Angehörigen der Nonnen sowie aufgrund der eigenen Wirtschaftstätigkeit so schnell, dass es durch zahlreiche Grundherrschaften, Dotationen,
Memorienstiftungen zu beachtlichem Wohlstand kam und trotz der häufigen Fehden am Niederrhein eine Blütezeit bis in Spätmittelalter hinein erlebte.
Sieht man die Entwicklung des Klosters im Kontext mit anderen traditionellen Frauenklöstern der Zisterzienser im Rheinland, in Westfalen oder in den Niederlanden, so dürften die Klausurbestimmungen in Graefenthal nicht jederzeit vorbildlich beachtet worden und die adeligen Nonnen durchaus auf die Erhaltung ihrer Privilegien bedacht gewesen sein.  Der wirtschaftliche Niedergang des Klosters seit dem Ende des 15. Jahrhunderts hatte verschiedene Ursachen: Naturkatastrophen, Pestepidemien, Kriegseinflüsse mit Verwüstung der Klostergüter und vermutlich auch das Kloster (1474) sowie Hungersnöte. Zwar gab es immer wieder auch Erholungsphasen, jedoch erreichte das Kloster bis zur Aufhebung nicht mehr seine frühere Bedeutung.
Die Lage verschlechterte sich in der zweiten Hälfte des 16.Jahrhunderts so sehr, dass das Kloster nur durch Landverkäufe und neue Schulden seine Existenz sichern konnte. Die Wirren der Reformation und die Auswirkungen der Kriege (Truchsessischer Krieg sowie Spanisch-Niederländischer Krieg) spiegelten sich im drastischen Rückgang der Zahl der Nonnen von 18 im Jahre 1574 auf 9 Nonnen im Jahre 1612 wider. Graefenthal hatte seine Attraktivität eingebüßt, dennoch blieb das Kloster als katholische Institution erhalten.
Das Kloster geriet im 30-jährigen Krieg weiter in wirtschaftliche Bedrängnisse, so dass sich der Konvent 1649 zu einer sparsamen Lebensweise entschließen sowie bis 1695 mehrfach Grundbesitz verkaufen und erneut Schulden machen musste. In einer kurzen Erholungsphase stieg die Zahl der Nonnen nach dem Ende des Krieges nochmals auf 15 Nonnen an, die dann aber bei 8 bis 9 Nonnen - im Jahre 1786 sogar nur noch 6 Nonnen - stagnierte. Zwar war in der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts das Kloster wirtschaftlich wieder in der Lage, Ländereien zu kaufen und erforderliche Erneuerungsbauten (z.B. Neubau des Dormitoriums, Bau des Torhauses, Ausstattung der Klosterkirche) auszuführen, jedoch konnten die Belastungen durch Kriegskontributionen in der Zeit des 7-jährigen Krieges nur durch neue Schulden ausgeglichen werden. Das Kloster wurde nach 550 Jahren aufgrund des Konsular Beschlusses der französischen Regierung 1802 aufgelöst. Klostergut und Wirtschaftsgebäude wurden in Aachen versteigert. Die Klosterkirche wurde abgebrochen; Abbruchmaterial und Inventar dienten der Errichtung der Pfarrkirche in Pfalzdorf.
Nach der Säkularisation erwarb die Familie Sinstedden das Klosterareal und betrieb hier ein Landwirtschaftsgut bis zum Jahre 1961. Es folgte danach ein mehrfacher Besitzerwechsel.

Impressionen Kloster Graefenthal in Asperden, (Fotodokumentation Hoe.2014)

 


Das Katharinen Kloster in Kranenburg
Foto: Hoe. 2021 Katharinen Kloster, Kranenburg
Im Jahr 1446 ließen sich in der heutigen Mühlenstraße Beginen als Tochtergründung eines Klever Konventes nieder. Später wurde diese weltliche Gemeinschaft religiöser Frauen in ein reguläres Augustinerinnenkloster umgewandelt. Das Kloster stand unter dem Patronat der heiligen Katharina. Der deshalb so genannte Katharinenhof in der Mühlenstraße stellt mit seiner historischen Bausubstanz ein Relikt der ehemaligen Kloster-gebäude dar. 1445 stiftete Henrik Housteen, Küchenmeister des Klever Herzogs, dem Schwesternkonvent in Kleve ein Haus an der Mühlenstraße in Kranenburg zur Gründung einer Zweigniederlassung, die mit herzoglicher Genehmigung im Jahr darauf eingerichtet wurde. 1472 nahmen die Kranenburger Schwestern die Augustinus Regel an. 1802 wurde das Katharinen-Kloster säkularisiert.
Nach der Aufhebung des Konvents dienten die Klostergebäude zeitweise polizeilichen Zwecken und wurden schließlich zum Schulgebäude hergerichtet. Während des Dritten Reichs beherbergten sie den NSV-Kindergarten. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das nur leicht beschädigte alte Konvents Gebäude mehrere Jahre als Notkirche. 1959/60 wurde es gründlich renoviert; seit 1961 ist hier das Museum Katharinenhof untergebracht, das vom Verein für Heimatschutz 1922 e.V. Kranenburg betrieben wird. Durch den Anbau des 1984 eröffneten Bürgerhauses Katharinenhof konnte die Ausstellungsfläche des Museums erweitert werden

 

 

Kanonikerstift St. Martin in Zyfflich/Kranenburg
Stifts Kirche St. Martin in Zyfflich

 

Das Stift St. Martin war ein geistliches Institut im Erzbistum Köln, ArchidiakonatXanten, das von 1002/21 bis 1802 bestanden hat.
Zu Beginn des 11. Jahrhunderts stiftete Graf Balderich von Drenthe mit Zustimmung seiner Frau Adela von Elten an der Kirche St. Martin von Zyfflich ein Stift, das er dem Heiligen Martin weihte. Die Zyfflicher Kirche gilt auch heute noch - nach zahlreichen Umbauten und Zerstörungen - als bedeutendes Beispiel ottonischer Architektur im Rheinland. Das Stift war Sitz eines Dekanats im Archidiakonat Xanten; die Zyfflicher Pröpste sind im Hochmittelalter häufig in der Umgebung der Kölner Erzbischöfe zu belegen. 1117 ist erstmals ein Graf von Kleve als Vogt des Zyfflicher Stifts bezeugt. In der Folgezeit kam es häufig zu Konflikten zwischen den Kanonikern und den Grafen, da sich diese Besitzungen des Stifts eigenmächtig aneigneten. Im 13. Jahrhundert errichteten die Klever Grafen auf Zyfflicher Vogteigut Burg und Stadt Kranenburg; 1297 mussten die Stiftsherren die Selbständigkeit der Pfarre Kranenburg anerkennen. 1436 ließ Herzog Adolf II. von Kleve das Zyfflicher Stift an die Pfarrkirche von Kranenburg verlegen, die in diesen Jahrzehnten aus den Mitteln der Kranenburger Kreuzwallfahrt neu erbaut wurde. Neben dem Argument, dass die ummauerte Stadt Kranenburg den Kanonikern mehr Sicherheit bieten könne als das unmittelbar an der Grenze zum Herzogtum Geldern gelegene Dorf Zyfflich spielte auch das Bestreben des Herzogs eine Rolle, mehr Einfluss auf das Stift zu gewinnen. Im 16. Jahrhundert war der Humanist Johann von Vlatten Propst des Stifts. Das Martinsstift bestand in Kranenburg noch bis zur Säkularisation(1802. Quelle Wikipedia)


 

 


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